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„Wenn ich abends von der Arbeit komme, dann habe ich schon einen genauen Plan, was am nächsten Tag zu tun ist.“ Einen Plan und eine Struktur zu haben, ist im Job von Sabrina Bügler unabdingbar. Die Luxemburgerin arbeitet als Technische Sekretärin für ein luxemburgisches Bauunternehmen. Die Liste ihrer Aufgaben ist lang, jeder Tag anders und vieles kommt spontan hinzu.
Dabei springt Sabrina Bügler stets ein, wo Not am Mann ist. „Wenn schon jemand auf mich zukommt, dann braucht die Person Hilfe – und ich helfe gern mit meinem Wissen.“ Viele der Themen auf ihrem Tisch seien durchaus knifflig – vor allem, wenn es um die detaillierten Förderanträge für Photovoltaikanlagen geht.
Ein Förderprogramm des luxemburgischen Staates ermöglicht es Hausbesitzern, einen Großteil der Kosten für eine PV-Anlage zurückzuerhalten. Vorausgesetzt, der Papierkram passt. „Der ganze Ablauf ist kompliziert, da muss alles stimmen. Wenn irgendein Fehler drin ist, kommen die Papiere komplett zurück und alles geht von vorne los.“ Rechnung, Datenblätter, genaue Angaben über Modell, Werte und Leistung der Anlage: Sabrina Bügler steht den Kunden mit Rat und Tat zur Seite. Oft gehe es dabei auch um vertrauliche Daten. In Zeiten, wo es viel Betrug und Fälschungen gebe, sei der persönliche Draht und Vertrauen umso wichtiger. „Wenn die Kunden eine Bestätigung bekommen, dass ich die Baugenehmigung angefragt habe, dann wissen sie, dass alles seine Richtigkeit hat und ich meine Arbeit gemacht habe“, erläutert sie beispielhaft.
Der gesamte Prozess, von der Baugenehmigung über die Auftragsbestätigung bis hin zur Montage einer PV-Anlage, sei lang und bürokratisch. „Es gibt viele Verträge zu unterschreiben, die teilweise 30 bis 36 Seiten lang sind. Die sind oft schwer zu verstehen.“ Doch der Run auf die Anlagen sei groß – etwa drei fertige Projekte bearbeite sie pro Woche. Hinzu kämen noch 100 Anlagen, die auf Montage warten. „Wir sind bis zum nächsten Sommer mit PV-Anlagen ausgebucht“, so die 43-Jährige, die zuvor als Disponentin in einem Großhandel gearbeitet hat.
Der Bereich Materialien und Lieferanten war also nicht neu für sie. Anders das Thema Excel. „Von Excel hatte ich keinen Schimmer gehabt“, gibt Sabrina Bügler zu. „Das habe ich hier vor Ort gelernt und mit den Tipps, die mir meine Kollegin gegeben hat, komme ich gut zurecht. Ich lerne gern, damit ich selber machen kann“, so die zweifache Mutter, die ursprünglich gern Psychologie studiert hätte.
Der viele Kontakt mit Kunden und Mitarbeitern in ihrem jetzigen Job gefalle ihr gut und sei für sie oft auch eine Art „psychologische Arbeit“. Stets gehe es darum, zu helfen, zu unterstützen, Ansprechpartnerin zu sein. „Ich bin hier ein wenig die Mutter für jeden“, lacht sie. „Wenn ein Mitarbeiter auf die Baustelle muss, aber keine Adresse hat. Oder wenn mein Chef anruft und sagt: ‚Bestell mir bitte eine Hebebühne!‘ Das sind alles wichtige Sachen und da muss ich schauen, was ich machen kann.“ Dabei ginge es für sie immer auch darum, auf welche Art und Weise man mit den Leuten spreche. „Was ich mache: Ich frage nett und hoffe auf eine nette Antwort. Nur so geht es. Ich mache meine Arbeit hier gern, ich mache es mit Herz.“
Neben der Betreuung von Kunden, Technikern und Arbeitern übernimmt Sabrina Bügler die Pflege von Datenbanken, die Ablage, Angebotsbetreuung, Bestellungen, technische Dokumentationen und die Bearbeitung von Leistungsverzeichnissen im Rahmen von öffentlichen Ausschreibungen. Auch Meetings sind an der Tagesordnung, wenn es beispielsweise darum geht, die Mitarbeiter zu koordinieren.
Einen typischen Arbeitsalltag gebe es so nicht. „Ziemlich viel läuft spontan und ich schaue immer, was mein Chef für Aufgaben für mich hat. Die Stimmung und das Arbeitsklima hier sind super, das gefällt mir echt gut“, so die Tochter eines Deutschen und einer Luxemburgerin. Selbst ist sie in Belgien aufgewachsen – dreisprachig.
Mit ihren eigenen Kindern spricht sie Luxemburgisch. Zeit zuhause mit ihrer Familie, Kochen, Heimkino, Werkeln in der Natur – all das bedeute für sie Entspannung. „Ich kann eigentlich sehr gut abschalten“, lacht die Wahlluxemburgerin fröhlich. „Ich finde es einfach schön, wenn man gemeinsam den Feierabend genießen kann.“ Ein eigenes Haus mit Garten, das sei noch ihr Traum.
Bis es so weit ist, hilft sie mit ihrer täglichen Arbeit zahlreichen anderen Hausbesitzern, den eigenen Traum vom Haus oder der eigenen Photovoltaikanlage zu verwirklichen.
Sabrina Bügler arbeitet seit Februar 2023 für das luxemburgische Bauunternehmen JANS.
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Text: Marit Albrecht
Fotos: © Marvin Schwienheer
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