Was heute in den meisten Fällen als anspruchslose Wohnlösung für sozial Schwache und Menschen mit Migrationshintergrund abgewertet wird, galt Mitte der 70er Jahre vor allem in Ostdeutschland noch als modern und familienfreundlich. Plattenbauten sollten die damalige Wohnungsnot lösen und seinen zukünftigen Bewohnern mehr Wohnkomfort bieten. Die sozialistische Führungsriege plante dadurch bis 1990 die Bereitstellung von bis zu drei Millionen zusätzlichen Wohnungen. Die Neubauten (später zynisch „Arbeiterschließfächer“ genannt) verfügten im Gegenzug zu vielen Altbauten über innenliegende Bäder und Toiletten, zweckmäßige Grundrisse und Gaszentralheiz