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Welcher Häuslebauer kennt das nicht? Noch nicht einmal richtig eingezogen und schon zeigen sich die ersten Mängel. Ob Feuchtigkeit im Mauerwerk, Fassadenrisse, mangelhafte Fliesenabdichtung oder auch mal eine falsch ausgelegte Heizung, weshalb man im Kalten sitzt. Genau für solche Fälle ist der belgische Servicetechniker Thomas Brüls rund um die Uhr zur Stelle. Bei einem großen luxemburgischen Bauunternehmen ist er das Gesicht hinter der Notfallrufnummer, wenn Kunden schnelle Hilfe am oder im Haus brauchen.
„Es kommt schon auch mal vor, dass nachts um zwei Uhr das Telefon klingelt“, so der 33-Jährige, der vor allem die Bereiche Heizung, Lüftung und Sanitär verwaltet. Ein Heizungsausfall im Winter werde natürlich primär behandelt, auch ein undichtes Dach kommt mal vor. Alle Pannen laufen bei ihm zusammen. „Ich schaue dann, wie das Problem so schnell wie möglich gelöst werden kann“, so der gelernte Heizungsinstallateur. Manchmal ist er selbst vor Ort und kann auf kurzem Wege helfen, sonst schickt er seine beiden Kundendienstmitarbeiter raus. „Viele Kunden kennen mich schon.“ Nicht unbedingt von früheren Pannen, sondern weil er schon bei der Abnahme der Baustelle präsent war oder aber die Übergabe der Technik an den Kunden übernommen hat.
Denn neben der Servicetätigkeit ist Thomas Brüls seit vier Jahren zusätzlich in der Bau- und Projektleitung von Neubauten und Sanierungen in den Bereichen Heizung, Lüftung und Sanitär aktiv. Angebote für Bauherren, Materialbestellungen oder die Teamorganisation, um die Arbeiten auf der Baustelle voranzubringen – all das liegt auf seinem Tisch. Mindestens halbtags versucht der gebürtige Belgier sich der Arbeit im Büro zu widmen. Die restliche Zeit ist er auf Baustellen unterwegs, um nach dem aktuellen Stand zu schauen oder selbst kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen.
Über 12 Jahre lang waren Baustellen unterschiedlichster Art sein tägliches Einsatzgebiet. Als Azubi bei einem kleinen Heizungsbetrieb lernte er den Beruf des Heizungsinstallateurs von der Pike auf. „Man kann viel theoretisch auslegen oder planen, aber das meiste lernt man im Praktischen, wenn man es wirklich selbst ausführt“, so Thomas Brüls. All das komme ihm jetzt zugute, wenn er vor Kunden oder auch einmal Kollegen zu einer bestimmten Vorgehensweise argumentieren muss.
Der Heizungsbereich sei dabei besonders spannend für ihn. „Da steckt viel Technik drin. Man kann sehr viel ausarbeiten und den Leuten wirklich viele Tipps geben.“ Der zwischenmenschliche Aspekt mache ihm dabei genauso viel Spaß wie das Fachliche.
Fünf bis sechs Großprojekte verwalte der Heizungsexperte derzeit, hinzu kommen kleinere Badsanierungen, die Installation von Klimaanlagen und der gesamte Servicebereich, der ihn hin und wieder vor einige Herausforderungen stellt. „Dieser Bereich ist schwer zu planen, da man nicht vorhersehen kann, was kommt. Ich kann einen Tag durchplanen, doch dann kommen am Morgen fünf Pannen rein“, so der „Ersthelfer“ fürs Heim. Dann muss natürlich schnell reagiert werden.
Die Abwechslung gefalle Thomas Brüls dabei besonders bei seiner Arbeit. „Man sieht immer andere Orte, arbeitet nicht nur an einer Sache und lernt viele Leute kennen, was sehr interessant ist“, schwärmt der Vater eines kleinen Sohnes. In seiner Freizeit verbringt er gern Zeit mit seiner Familie und widmet sich seinem eigenen Haus im heimischen Grüfflingen in Belgien. Beim Heimwerken könne er richtig anpacken, etwas, was ihm in seinem Job manchmal fehle – jetzt wo er viel Zeit im Büro verbringt. „Zuhause gibt es immer etwas zu tun und es wird nie langweilig“, lacht er. So wie auch in seinem Dienst, bei dem er so manchem verzweifelten Hausbesitzer aus der Patsche hilft.
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Thomas Brüls arbeitet seit 2016 für das luxemburgische Bauunternehmen JANS in den Bereichen Heizung, Sanitär und Lüftung. Anfangs als Installateur tätig, ist er seit vier Jahren zudem intensiv in die Bau- und Projektleitung involviert.
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Text: Marit Albrecht
Fotos: © Marvin Schwienheer
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