Was genau bedeutet die Änderung der Verordnung über die Heizkostenabrechnung für Mieter und Vermieter? Wir haben es untersucht.
Rund um den Globus machen sich Menschen Gedanken, wie man dem Klimawandel entgegenwirken kann, wie man Mensch und Natur (wieder) zusammenbringen kann – um zu schützen, was für uns Lebensgrundlage ist. Viele haben erkannt, dass es ohne Natur, ohne den Schutz unserer Umwelt nicht geht. Stadt und Natur, Bauen und eine grüne Umwelt – all das soll und darf sich nicht mehr ausschließen.
In Kanada setzt sich genau dafür die Professorin für Urban & Regional Planning Nina-Marie Lister ein. Sie forscht und lehrt an der Ryerson University in Toronto und ist Gründerin des Ecological Design Lab, welches durch die Zusammenarbeit von Forschern, Studenten, Bürgern, Lokalpolitikern und Designern urbane Räume natürlicher, resilienter und lebensfreundlicher für Mensch und Tier machen will.
Als Tochter von Greenpeace-Aktivisten der ersten Stunde wurde sie maßgeblich von der frühen Umweltbewegung geprägt – und stellte zeitig in ihrem Leben kritische Fragen.
Was kann beispielsweise Design noch anderes sein, als einfach nur „noch mehr Zeug zu bauen“? Laut Lister gehe es beim Thema Design darum, Verbindungen herzustellen. Der Rückgang der Biodiversität und der Klimawandel zwingen dazu, ganz anders zu denken.
Was kann Design noch anderes sein, als einfach nur noch mehr Zeug zu bauen?
Prof. Nina Marie E. Lister
Ohne die Landschaft, die uns erhält, gäbe es gar keine Architektur, ist Lister der Meinung. Mit dem Privileg komme auch die Verpflichtung. Lister, die 2021 in Kanada den Margolese National Design for Living Prize gewonnen hat, sieht ihre Aufgabe darin, die Menschen mit der Natur in den Städten zusammenzubringen. Die städtische Landschaft sei für viele oft die einzige Umgebung, die sie kennenlernten. Man müsse daher die Verbindungen zur Natur sichtbar und spürbar machen, damit die Menschen den Wert der natürlich Umgebung erkennen und diese erhalten und beschützen wollen. Das sei die Aufgabe von Architektur und Design, in interdisziplinärer Zusammenarbeit, um Veränderung voranzubringen.
Lister fordert, Raum ganz neu zu denken und sich zu überlegen, ob wir das, was wir bauen, wirklich brauchen. Und wenn ja – wie kann man die gebaute Umwelt auf eine Art und Weise nutzen, dass sie der Natur und den Lebewesen etwas zurückgibt?
„Design for retreat“ nennt die Landschaftsarchitektin das. Design für den Rückzug. Laut Lister ist dies nicht nur eine Option, sondern wahrscheinlich eine Notwendigkeit. Wegkommen vom enormen Materialverbrauch, von alteingesessenen Konsummustern.
Es gibt keine Architektur ohne die Landschaft, die uns erhält.
Prof. Nina Marie E. Lister
Man müsse da einen guten Mittelweg finden, indem man den Menschen den Wert unserer Umwelt zeige. Ganz konkret könne dies beispielsweise durch gemeinschaftliches Gärtnern in Städten erfolgen, durch Grünstreifen an bzw. auf Straßen, durch wilde, insektenfreundliche Wiesen in unseren Vorgärten, anstatt „lawns of luxury“ – die gepflegten Vorzeigerasen ohne jeglichen Makel.
Lister spüre eine große Energie und Motivation unter ihren Studenten, Dinge zu verändern, anders zu machen – besser zu machen, mit weniger. Der Moment für Veränderung sei da. Ihr hoffnungsvolles Plädoyer für eine gemeinschaftlichere und grünere Zukunft in unseren Städten und Umgebungen ist in einem von Dezeen organisierten Online-Talk (auf Englisch) anlässlich des 50. Geburtstages von Greenpeace zu hören:
Text: Marit Albrecht
Bilder: Prof. Nina-Marie E. Lister, Ecological Design Lab
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