Die aktuellen (nicht ganz einheitlichen) Regelungen zur Solardachpflicht im Bundesländer-Überblick.
Olympia – immer ein Event der Superlative. Nicht selten warten vor allem die Sommerspiele mit beeindruckenden Prestigebauten auf. In Tokio suchten die Besucher diese 2021 jedoch vergebens. Ein Mix aus Bestands- und Neubauten bestimmte das Bild der Olympischen und Paralympischen Spiele in der Hauptstadt Tokio. Die neu entstandenen Gebäude beeindrucken dabei mit eleganter Zurückhaltung – dank der großflächigen Nutzung von Holz als Baumaterial.
Das Herzstück des Events – welches wegen der Coronapandemie nicht 2020, sondern erst 2021 stattfand – ist das „New National Stadium“. Entworfen als Gemeinschaftsprojekt des renommierten Architekten Kengo Kuma, der Azusa Sekkei Co., Ltd. und der Taisei Corporation soll es japanische Architektur mit modernen Elementen verbinden. Dank Zedern- und Lärchenholz wirkt es nicht wie der überdimensionierte Sportkoloss, sondern strahlt Wärme und Ruhe aus, wirkt einladend und behaglich – und spiegelt damit die für Kuma typische Ästhetik wider.
Hinzu kommen symbolische Einflüsse: So stammt das Holz aus den 47 Präfekturen Japans. Gelegen zwischen Meiji-Jingu Park und vor dem Hintergrund der Tokioer Wolkenkratzer – gebaut auf dem Gelände des früheren Nationalstadions, welches bei den Olympischen Sommerspielen 1964 genutzt wurde – wirkt es wie eine Oase der Ruhe inmitten innerstädtischer Hektik.
Und auch die Bauweise vereint: Sie kombiniert ein Tragwerk aus Stahl mit Trägern aus Holz, ergänzt durch Grünpflanzen und japanische Laternen, die für Licht sorgen, sowie gestufte Dachvorsprünge – inspiriert von japanischen Pagoden – die der Hitze Einhalt gebieten sollen. Damit ist es weniger Prunk, dafür aber modern und zugleich traditionell japanisch, und vor allem Symbol für Nachhaltigkeit.
Das Thema Holz greift auch das zweite, neu entstandene Gebäude auf. Das Ariake Gymnastics Centre, stützt sich am Fuße eines Kanals außen wie innen auf Holz. Auch die Möbel, etwa die Sitzbänke der Zuschauer, bestehen aus dem wertvollen Material. Zum einen, um das Gesamtgewicht gering zu halten, zum anderen, um Akustik und Isolierung gerecht zu werden und Schönheit mit Klarheit zu verbinden. Flach gehalten, soll damit die Vision einer “wooden vessel floating in the bay area”, also einer schwimmenden Holzschale, wahr werden – und das typische Erscheinungsbild überdimensionierter Sportanlagen brechen.
Auch hier spielen Tradition und Symbolik eine große Rolle. Für die Architekten Nikken Sekkei soll ihr Design die traditionelle japanische Handwerkskunst – die sie als Kombination von Funktion, Großflächigkeit und klarer Schönheit verstehen – repräsentierten. Es soll einladen, Zedern- und Lärchenholz sollen Wärme ausstrahlen und an die Vergangenheit des Ortes erinnern. Einst war das Arial in der „Tokyo Bay“ eine Holzlagerstätte.
So durchdacht wie die beiden Designs und so langlebig wie das verwendete Material – Holz – sollen auch diese beiden Sportstätten noch weit über die Spiele hinaus den olympischen Geist verbreiten. Und damit einen wichtigen Aspekt unterstreichen: den Anspruch der Nachhaltigkeit dieser Großveranstaltung. So soll das neue, bis dato 68.000 Zuschauer fassende Nationalstadion nach Olympia und den Paralympics auf 80.000 Plätze erweitert und als Fußballstadion genutzt werden. Das Gymnastik-Center soll als Messe- und Mehrzweckhalle dienen.
„Tokio hat ein reiches Erbe und seine Fähigkeit zur Innovation bereits bewiesen – etwa bei den Olympischen Spielen 1964. Dieses Mal werden die Spiele den Übergang der Stadt in eine nachhaltigere Zukunft beschleunigen.“
Marie Sallois, IOC-Direktorin für Nachhaltigkeit
Dass diese Pläne nicht von ungefähr kommen, zeigt ein Blick auf die weiteren Sportstätten. 2021 wurden insgesamt 43 Veranstaltungsorte genutzt, acht davon wurden völlig neugebaut. Fünf der genutzten Bestandsbauten waren bereits Teil der Olympischen Spiele im Jahr 1964: das Yoyogi National Stadium, der Equestrian Park, die Halle „Nippon Budokan“, der Enoshima-Jachthafen und das Tokyo Metropolitan Gymnasium.
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Nachhaltigkeit ist das Thema der Zeit. Nicht zuletzt im Baugewerbe. Was dabei (politisch) passieren muss, um eine Bauwende im größere Stil zu bewirken – Annette Hillebrandt verrät es.