Ab wann spricht man eigentlich vom Smarthome und was ist dran an der häuslichen Intelligenz? Und wer sollte lieber gänzlich die Finger davon lassen? Thema Smarthome auf dem Prüfstand.
Über ausbleibende Aufträge hatten sich Architekten in den letzten Jahren wohl eher selten zu beklagen. Die Baubranche floriert, wovon die Berufsgruppe auch weiterhin profitiert. Doch Aufträge allein reichen nicht, um als Architekt erfolgreich zu sein.
„Viele Architekten zieren sich, kaufmännisch zu denken. Und das trifft auf einen beachtlichen Teil zu“, sagt Alexander Pötzsch. „Sie denken, sie werden dadurch verdorben.“ Als Gründer des gleichnamigen Architekturbüros in Dresden arbeiten er und seine festangestellten Mitarbeiter jährlich an zahlreichen Projekten.
Häufig ist es die Liquidität, die den Architekten das Genick bricht. Zahlungen von den Auftraggebern, Überweisungen der Löhne an Mitarbeiter oder die Abbuchung der Miete – alles will gut geplant sein. Doch genau hier kommt es laut Pötzsch häufig zu ersten Versäumnissen, Architekturbüros finanziell auf sichere Füße zu stellen.
Den Grund dafür findet er in der Ausbildung. „Denn diese ist ganz klar künstlerisch ausgerichtet, was im Großen und Ganzen ja auch nicht falsch ist. Schließlich sollen gut ausgebildete Fachkräfte die Bauwerke von morgen planen“, sagt der 45-Jährige und ergänzt: „Der kaufmännische Teil kommt aber leider viel zu kurz. Dieses Wissen fehlt dann später in der Selbstständigkeit.“
Zwei Jahre nach Beginn von Corona wird deutlich, wie wichtig eine Liquiditätsplanung ist. „Im privaten Bausektor ist noch alles im grünen Bereich, doch dafür bröckelt die Nachfrage im öffentlichen Sektor. Corona hat viel Geld gekostet, weshalb die Haushalte von Städten und Kommunen Defizite aufweisen. Es muss also gespart werden. Und das wird nicht bei sozialen Projekten, sondern bei den hochkarätigen Vorhaben gemacht“, so der Inhaber von Alexander Pötzsch Architekten.
Oft sind es erst bittere Rückschläge wie diese, durch die Architekten das Kaufmännische lernen (müssen). Ähnlich sieht es Pötzsch in Sachen Verhandlungsgeschick. „Die privaten Bauherren finden gute Argumente, Architekten im Preis zu drücken“, erklärt er. Nicht selten will einen der Bauherr bei der künstlerischen Ehre packen, in der Hoffnung, einen besseren Preis zu erzielen. Und gerade in solchen Verhandlungen ist es extrem wichtig, mehr Unternehmer und am besten kein Künstler zu sein.“
Für diesen Part habe der aus Chemnitz stammende Architekt mittlerweile ein festes Teammitglied. „Wenn man unternehmerische Schwächen hat, dann kann man sich ja auch jemanden dazuholen.“ Denn Fakt ist: Je unternehmerischer man auftritt, umso ernster wird man genommen. Alexander Pötzsch hat dafür eigens eine Person eingestellt, die sich nur um das Vertragliche kümmert. So trennt er das Unternehmerische und das Künstlerische, was für ihn viele Vorteile hat.
Ob ein Architekt mehr Künstler oder Unternehmer sein sollte, muss am Ende jeder, der diesen Berufsweg einschlägt, selbst entscheiden und seinen Weg finden. Doch eines sei gesagt: Spätestens, wenn Projekte ein gewisses Ausmaß annehmen und sogar Personalverantwortung dazukommt, kommt man um das unternehmerische Denken nicht herum.
Zum ausführlicher Porträt über Alexander Pötzsch und seinen Werdegang als Architekt geht es hier entlang:
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