… liegt im Auge des Betrachters. In unserer Interviewreihe „Mein perfektes Zuhause“ befragen wir regelmäßig Personen aus dem Metier des Baus oder darüber hinaus, was für sie das perfekte Zuhause ausmacht.
Der portugiesische Architekt des Autódromo Internacional do Algarve, oder auch kurz Portimão Circuit genannt, gewährte uns Einblicke in sein Leben und Wirken.
Früh war für Ricardo Pina klar, dass es nur einen Weg für ihn geben würde. Der des Architekten. Anders als seine beiden eigenen Kinder, die sich – wie er sagt – öfter um ihre Zukunft und den einzuschlagenden Weg sorgen, war für ihn selbst die Wahl klar. Nach dem Abitur im heimischen Portimão führte ihn sein Weg also ohne Umschweife in den Norden Portugals: an die renommierte Architektenschule FAUP der Universität Porto.
Die sich anschließenden sechs Jahre Ausbildung an der angesehenen Fakultät sollten den jungen Studenten maßgeblich prägen, seine Handschrift formen und seine Leidenschaft für den gewählten Beruf bestätigen. Bereits während des Studiums begann er, erste Projekte zu verwirklichen, in die er viel Herzblut steckte und die ihn noch heute stolz machten. Das Haus eines Lehrers beispielsweise. „Ich war sehr jung und es war eines meiner ersten Projekte. Ein tolles Projekt.“
Manchmal würden sich Kunden über die Jahre hinweg verändern und auch Änderungen am Haus vornehmen. Dieses Gebäude jedoch sei noch immer so, wie Pina es ursprünglich entworfen hat, was ihn mit großer Freude erfüllt.
Als er mit 24 Jahren seinen Abschluss in der Tasche hatte, zog es ihn zurück in die Heimat nach Portimão. Dort sollte er dann ab dem Jahr 2000 eine Rennstrecke mitentwerfen, die heute unter Motorsportlern als eine der besten und spannendsten überhaupt gilt: das Autódromo Internacional do Algarve. Bis zur Fertigstellung acht Jahre später war es ein langer, oft ungewisser, beschwerlicher, aber auch passionierter Weg.
Von andauernden Problemen mit der Finanzierung über Zweifler am Projekt bis hin zu schwer zu ebnendem Gelände und der Herausforderung, sich von null an in einen für Pina architektonisch ganz neuen Bereich hineinzudenken, gab es einige Hürden zu nehmen.
„Ich hatte eine Rennstrecke vorher nie aus dieser Perspektive gesehen. Das war sehr herausfordernd und wir sind extrem viel gereist für dieses Projekt, um zu verstehen, wie andere das gemacht haben, wie eine Rennstrecke funktioniert“, erzählt er.
Überhaupt sei das Reisen etwas ganz Entscheidendes für einen Architekten, um Inspiration zu bekommen. „Man muss viel wissen, sich auskennen“, so Ricardo Pina. Natürlich auch fähig sein, zu zeichnen, etwas zu entwickeln und mit den nötigen Programmen am Computer umzugehen.
Durch sein Können, seine Motivation und unermüdliche Ausdauer haben sich er und sein Team auf dem Terrain behauptet und das Projekt „Portimão Circuit“ über die Jahre kontinuierlich vorangebracht.
Nach zahllosen Reisen und endlosen Recherchen und Gesprächen mit Rennfahrern und Rennveranstaltern konnten sie ein Projekt verwirklichen, das seinesgleichen sucht. Die vielen positiven Stimmen und der Spaß, den viele Fahrer auf dem Circuit haben, stimmt Pina enthusiastisch.
Er sei früher selbst offroad unterwegs gewesen und wisse daher, auf was es ankommt. Wenn man nicht weiß, was nach der nächsten Kurve kommt, sorgt das für Spannung. Beim Entwerfen und der Umsetzung helfen diese Kenntnisse weiter. Was ihn in Zukunft noch reizt, fragen wir. „Wenigstens noch eine Rennstrecke, das wäre toll“, sagt er ein wenig verhalten. Denn es sei gar nicht so einfach, da ranzukommen und man brauche die nötigen Kontakte. In jedem Fall gehe ein Architekt nie in Rente gehen, sagt er mit einem Lachen. Er mache weiter, solang es geht. Mit Herz und Verstand.
Der Architekt Ricardo Pina stammt aus Portimão und hat unter anderem das Autódromo Internacional do Algarve entworfen.
Fotos: Ricardo Pina Arquitetos
… liegt im Auge des Betrachters. In unserer Interviewreihe „Mein perfektes Zuhause“ befragen wir regelmäßig Personen aus dem Metier des Baus oder darüber hinaus, was für sie das perfekte Zuhause ausmacht.
Stark präsent, stark stigmatisiert – der Plattenbau prägt vor allem in Ostdeutschland die Klein- wie auch die Großstädte. In den 70ern galt die „Großtafelbauweise“ als äußerst fortschrittlich. Wir beleuchten den „Ghetto-Block“, seine Geschichte und Chancen.