Das Thema Nachhaltiges Bauen bekommt immer mehr Auftrieb. Die unterschiedlichsten Branchen wenden sich dem Thema zu – prominente Unterstützung gab es nun beim Jahreskongress der DGNB.
Die „bauma“ (Eigenschreibweise klein) ist weder eine Baumarktkette noch der kleine Bruder des Discounters „Norma“. Die bauma ist die Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte. In Bezug auf ihre jetzige Ausstellungsfläche von 614.000 m² (was ca. 86 Fußballfeldern entspricht) ist sie auch branchenübergreifend die größte Messe der Welt. Ihre Ursprünge gehen als kleine Bauausstellung in Würzburg bis in das Jahr 1949 zurück. 1954 fand sie bereits in größerem Umfang auf der Münchner Theresienhöhe statt und ist seitdem in der bayerischen Landeshauptstadt beheimatet. Innerhalb der Stadt zog die bauma 1962 auf das Münchner Oberwiesenfeld um, musste diesen Platz jedoch im Jahre 1972 aufgrund der Olympischen Sommerspiele räumen und zog wieder auf die Theresienhöhe. Seit 1998 ist die bauma in den Hallen und auf den Außengeländen der Neuen Messe zu Hause.
Von „einer kleinen Bauausstellung“ wie zu Gründungszeiten kann man mittlerweile nicht mehr sprechen. Vor allem, wenn man sich die Zahlen der letzten Messe ansieht, die vom 24. bis 30. Oktober 2022 rund 3.200 Aussteller und fast eine halbe Million Besucher in das Münchner Messegelände lockte. Dass der Anteil internationaler Besucher bei rund 50 Prozent und der Anteil internationaler Aussteller bei knapp 65 Prozent lag, zeigte erneut den globalen Stellenwert der 7-tägigen Mammutveranstaltung. Die meisten Aussteller kamen in diesem Jahr (in selbiger Reihenfolge) aus Deutschland, Italien, Türkei, Großbritannien, Nordirland, Niederlande, Frankreich, USA, Österreich, Spanien und China. Auch wenn die Zahlen das Rekordjahr 2019 nicht toppen konnten, hat die bauma, welche regelmäßig im Drei-Jahres-Rhythmus stattfindet, in diesem Jahr trotzdem die Erwartungen der Branche übertroffen. (Insbesondere, wenn man bedenkt, dass Länder wie zum Beispiel China immer noch mit der Corona-Pandemie und damit einhergehenden Ausreisebeschränkungen sowie Lockdowns zu kämpfen haben. Zudem waren durch den Ukraine-Krieg russische Aussteller in diesem Jahr überhaupt nicht vertreten.) Zufrieden waren daher auch die beiden Geschäftsführer der Messe München GmbH, Dr. Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel: „Die bauma hat in diesen herausfordernden Zeiten ein starkes Signal in die Messebranche gesendet: Die Industrien brauchen genau solche Präsenzveranstaltungen wie die bauma, auf denen Produkte erlebt und persönliche Gespräche geführt werden können.“ Kritische Stimmen bemängelten jedoch die Tatsache, dass Aussteller in diesem Jahr deutlich mehr Standgebühren und Nebenkosten zahlen mussten, obwohl bereits im Vorfeld eine geringere Teilnehmerzahl als bei der letzten Messe erwartet wurde.
Wer die Entwicklung der Baubranche verfolgt, den wird es nicht überrascht haben, dass sich die Leitthemen der bauma 2022 verstärkt mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit beschäftigt haben. Bereits im Vorfeld hatte die Messe ihre Leitthemen zusammen mit dem VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) in einer fünfteiligen Webinarreihe aufgegriffen. Auf der bauma selbst beleuchteten Thementage im „bauma FORUM“ jeweils ein Leitthema aus unterschiedlichen Perspektiven. Auch Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops von Vertretern aus Wirtschaft und Industrie beschäftigten sich mit dem, was die Branche bewegt und welche Entwicklungen sie nehmen könnte.
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– Verringerung der Kohlendioxid-Abschiebung bei der Zementherstellung
– Bessere Aufbereitung und Wiederverwendung von Abbruchmaterialien
– 3D-Druck, modularer Aufbau und neue Werkstoffe
– Erhöhung der Attraktivität für Arbeitskräfte
– Automation und Digitalisierung von Bauprozessen und Maschinen
– Einsparung von Treibhausgas-Emissionen
– Produktivität in Zeiten von Fachkräftemangel
– Human Machine Interfaces (HMI)
– Assistenz- und Sicherheitssysteme
– Downsizing-Trend
– Machine-to-Machine-Kommunikation
– Roboterhunde für die Bauwerksinspektion
– Digitalisierung und Automatisierung im Bergbau
– Bestverfügbare Methoden durch internationale Standards
– “Open Platform Communication – Unified Architecture”
– Umweltverträglichkeit und Rekultivierung
– Digitale Planungs- und Bauprozesse
– Datenmanagement, BIM, Virtual- und Augmented Reality und digitale Zwillinge
– Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaft Machines in Construction 4.0
– Datenaustausch bei zentralen Baustellenkontrollsystemen
– Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen in der Bau- und Baumaschinenbranche bis hin zur Null-Emission
– Fahren und Arbeiten mit hybriden und komplett elektrisch angetriebenen Fahrzeugen und Baumaschinen
– Vorstellung entsprechender Baumaschinen und Geräte
Auch wenn die bauma per se eine Fachbesuchermesse ist, hatte sie auch für „normale“ Besucher eine Menge zu bieten. Schließlich sieht man nicht jeden Tag gigantische Kräne, die wie riesige Giraffen in den Himmel ragen und tonnenschwere Baumaschinen mit Reifen, die auch großgewachsene Menschen deutlich überragen. Der Gigant unter den Giganten war in diesem Jahr ein Muldenkipper von Liebherr, der auf den schlichten Namen „T274“ hört und mit 20 Zylindern und rund 3.700 PS jeden Technikfreak in seinen Bann zog. Sicherlich hätte der ein oder andere Besucher gerne mit dem Bagger oder Lader seiner Wahl eine Runde gedreht (oder gebaggert), was in dieser Form natürlich nicht möglich war. Im Zuge der Digitalisierung der Branche gab es dafür aber andere Lösungen. Am Stand der Dresdner Firma Mimetik konnten Interessierte über Virtual-Reality-Brillen Baumaschinen von Liebherr und Wacker Neuson bedienen und so ein Gefühl dafür bekommen, was die Steuerung dieser komplexen Maschinen bedeutet. Auch wenn bei der Messe in diesem Fall die Unterhaltung der Besucher im Vordergrund stand, soll die verwendete Technologie laut Ievgenii Tsokalo, dem Co-Gründer von Mimetik, in Zukunft vor allem herkömmliche Probefahrten und Händlerbesuche in die digitale Welt verlagern. Im Rahmen der Ausbildung von Lehrlingen werden Simulationen zukünftig auch in anderen Bereichen Einzug halten. Schließlich verbraucht ein Baggersimulator keinen Tropfen Diesel und benötigt auch kein Übungsgelände. So ermöglicht er ein gefahrloses und ressourcenschonendes Anfreunden mit dem zukünftigen Arbeitsgerät. In diesem Kontext ist auch die Entwicklung der Branche zu sehen. Nicht jeder Vorgang kann automatisiert oder digitalisiert werden, wohl aber können Prozesse effektiver und umweltfreundlicher gestaltet werden. Inwieweit die Digitalisierung der Branche sich weiter fortsetzen könnte, wird die nächste bauma zeigen, welche vom 7. bis 13. April 2025 wieder in München stattfinden wird.
Text: Stefan Mothes
Fotos: © Copyright 2022, Messe München GmbH
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Das Bistum Dresden-Meißen hat sich mit seinem zentralen Veranstaltungs- und Verwaltungsgebäude im Herzen von Dresden erneuert — wie, warum und mit welchen Hürden die Modernisierung verbunden war, all das haben wir beim zuständigen Architekturbüro nachgefragt.